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Risikoanalyse

Risikoanalyse, Methoden der Risikoanalyse

 

Um Risiken zu ermitteln, sind drei Schritte erforderlich: Eine mögliche Gefährdung muss identifiziert werden, ihre möglichen Auswirkungen müssen betrachtet werden und die Wahrscheinlichkeit, dass die Gefährdung tatsächlich eintritt, muss berechnet oder geschätzt werden. Mindestens die ersten beiden Schritte sind, wenn die Gefährdung noch nicht eingetreten ist, induktiv. Um zu den nötigen Analogieschlüssen zu gelangen, sind Kreativität und Expertenwissen erforderlich. Dieser kreative Teil ist allen Risikoanalysemethoden gemeinsam. DIN EN 1050:1997 schlägt Methoden zur Risikoanalyse und Bewertung vor. Diese sollen auf ihre Eignung untersucht werden. Dazu werden zunächst Bewertungskriterien zusammengestellt.

Kriterien für die Beurteilung von Risikoanalysemethoden

  1. Analysiert und bewertet werden müssen die Komponenten des Risikos, Auftretenswahrscheinlichkeit eines möglichen Unfalls
  2. und seine Auswirkungen.
  3. Die Methode sollte in der Lage sein, Daten und Schätzungen zu verarbeiten.
  4. Sie muss die kompakte Analyse und Dokumentation komplexer Systeme von Anlagen, Werkzeugen und Prozessen in einer lebenden und erweiterbaren Aufzeichnung ermöglichen.
  5. Maßnahmen zur Risikominderung sollten mit erfasst und dokumentiert werden
  6. Die Dokumentation sollte eine leicht durchsuchbare und auswertbare Wissensbasis darstellen.

Bewertung einiger Methoden

Die von DIN EN 1050 vorgeschlagenen Methoden, die nicht zu speziell und aufwendig sind, sowie zusätzlich HACCP und Zustandsraumanalyse (ZA) werden mit Hilfe des Kriterienkatalogs auf ihre Eignung für unsere Aufgabenstellung geprüft.



Methode

Kriterium

1

2

3

4

5

6

Preliminary Hazard Analysis (PHA)

+

+

+

-

+

--

"Was wenn"-Verfahren

0

+

+

--

--

--

Failure Mode and Effects Analysis (FMEA)

+

+

++

++

++

+

Fehlerbaumanalyse (FTA)

++

0

+

--

--

-

Hazard Analysis, Critical Control Points (HACCP)

+

++

+

-

++

0

Zustandsraumanalyse (ZA)

++

-

+

-

++

--

Wegen ihrer nachgewiesenen Anwendbarkeit für komplexe Systeme und der Ausrichtung auf Risikominderung ist die FMEA in diesem Vergleich das bevorzugte Verfahren. Einige der anderen Verfahren, wie FTA, HACCP und ZA, sind jedoch nicht konkurrierend zur FMEA zu sehen. Sie haben vielmehr Stärken, die eine die FMEA unterstützende Anwendung in geeigneten Fällen sinnvoll erscheinen lässt. Dabei ist HACCP sehr auf Prozesse für die Lebensmittelindustrie spezialisiert. Die Anwendung auf Arbeitssicherheit erfordert einige Anpassun-gen. Zustandsraumanalyse hat ihre Standardanwendung bei der Untersuchung der Zuverlässigkeit von technischen Systemen. Der Wechsel von der Zielgröße Funktion auf sichere Funktion ist jedoch kein Problem.

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